Trigema-Chef Grupp zu New Work: "Bei uns muss etwas geleistet werden"
Passt New Work auch zum deutschen Mittelstand? Unternehmer Wolfgang Grupp diskutiert mit Kununu-CEO Nina Zimmermann und der Professorin Jutta Rump über den Sinn von Arbeit.
Passt New Work auch zum deutschen Mittelstand und wohin bewegt sich die Arbeistwelt? Wolfgang Grupp, Chef des Textilunternehmens Trigema, hat zu dem Thema eine klare Meinung: "Für mich ist New Work eine Selbstverständlichkeit, nur definiere ich das anders", sagte Grupp auf einer Podiumsdiskussion der NWX22, der größten Konferenz zur Zukunft der Arbeit im deutschsprachigen Raum, die am 20. Juni in Hamburg stattfand. New Work bedeute für ihn nicht, dass jede•r von Zuhause aus arbeite und sich "verlustiert". "Bei uns muss auch etwas geleistet werden", so Grupp weiter. Damit setzte sich der streitbare Unternehmer klar von den Positionen seiner beiden Mitstreiterinnen Nina Zimmermann, CEO der Arbeitgeberplattform und XING-Schwesterunternehmen Kununu sowie Jutta Rump, Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability, ab.
Für Zimmermann hat New Work viel mit Sinngebung zu tun. Sie gehe zur Arbeit, „weil ich mich wertgeschätzt fühle und das Gefühl habe, etwas Wichtiges zu tun.“ Unter anderem diese Wertschätzung sei neben der Identifikation mit der Arbeit und dem Arbeitgeber ein zentraler Punkt, um Sinnhaftigkeit zu schaffen, konstatierte auch Rump. Auf der Führungsebene bedeute das aber auch, sich selbst zu hinterfragen: „Die eierlegende Wollmilchsau gibt es in der Führung nicht. Wir müssen in Zukunft in Führungsteamstrukturen denken.“
Ob man das New Work nennt, ist mir wurscht
Grupp stellte klar, er müsse mit dem Wandel der Zeit gehen als Unternehmer: "Ob man das New Work nennt oder altbacken ist mir wurscht", so der 80-Jährige. Schon lange gebe es bei Trigema keine Einzelbüros mehr, alle seine 30 Mitarbeiter säßen in einem Großraum, „und ich mittendrin". Auf diese Weise sehe er alle, „auch, ob jemand telefoniert und ich ihn anrufen kann". Wichtig zu sein, gebraucht zu werden, das sei für die Mitarbeiter eine Form der Anerkennung, die nur in Präsenz gelänge, betonte Grupp.
Das ganze Gespräch seht ihr im Video.
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