Ü50 und keinen Job! Dann mach ich mich halt selbständig.

Das es schwer wird, ab 50+ eine neue, adäquate Aufgabe zu finden, das ist nichts Neues und leider Realität. Warum also nicht nach Alternativen suchen. Grundsätzlich ist die Selbständigkeit oder auch Freiberuflichkeit, z. B. als Berater oder Trainer eine Option, über die man nachdenken kann. Eine wichtige Voraussetzung ist oftmals erfüllt, nämlich das Fachwissen, die Expertise in ihrem ganz eigenen Bereich. Viele sehen jedoch in der Selbständigkeit einen "letzten Ausweg". Eine Art "Notlösung", damit Geld in die Kasse kommt. Ich habe viele Klienten erlebt, die mit den Worten "Dann mach ich mich halt selbständig" diesen entscheidenden Schritt eingeläutet haben. Davor kann ich nur warnen, denn diese Entscheidung muss geplant, durchgerechnet/-gespielt werden. Welches Portfolio bieten Sie an, wie wollen Sie vorgehen, wie sich aufstellen, zieht die Familie mit. Was mache ich, wenn die Aufträge in der ersten Zeit ausbleiben oder gar rar gesäht sind. Wie sieht die Konkurrenz aus und wie ist das mit der Steuer, der Krankenversicherung, ggf. freiwilligen Arbeitslosen-/Rentenversicherung. Mit eine der wichtigsten Fragen, die Sie sich stellen müssen, "Bin ich vertrieblich gut, kann ich akquirieren, wie stark ist mein persönliches Netzwerk." Sie sehen, es ist eine schwerwiegende Entscheidung, die Sie treffen möchten und es gibt unglaublich viel vorzubereiten und zu hinterfragen. Selbstständig zu arbeiten kann etwas Wunderbares, Erfüllendes sein und vielleicht ist es genau Ihr Ding. Aber aus einer Perspektivlosigkeit, oder wie ich sehr oft erlebt habe, aus Verzweiflung heraus, diesen so wichtigen Schritt zugehen, davon rate ich Ihnen dringend ab. Lassen Sie mich meinen Beitrag mit einem Werbespot aus den 80-er Jahren beenden: "Suchen Sie sich Jemand, der sich damit auskennt."

Viel Erfolg und alles Gute.

Herzlichst

Michael H. Hahl