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"Die illoyalsten Jobber aller Zeiten": So tickt die Generation Z – und darauf müssen sich Unternehmen einstellen

Tempura
Keine Generation ist stärker auf aktiver Job-Suche als die 18–29-Jährigen.

Die Generation Z erobert den deutschen Arbeitsmarkt: Flexibilität, Agilität, gutes Gehalt und sinnerfüllende Arbeit stehen laut einer Generationen-Auswertung des Job-Netzwerks XING ganz oben auf ihrer Wunschliste. Was müssen Unternehmen jetzt tun?

Die jüngste Generation der Arbeitnehmer, die sogenannte Generation Z, wird auf dem deutschen Arbeitsmarkt immer präsenter und sorgt für neue Herausforderungen in Unternehmen. Mit einem Anteil von 48 Prozent in der jüngsten Altersgruppe der bereits Berufstätigen sind fast die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen offen für einen Jobwechsel, und 14 Prozent von ihnen sind sogar aktiv auf Stellensuche – mehr als doppelt so viele wie bei den anderen Generationen. Dies geht aus zwei forsa-Studien im Auftrag des Job-Netzwerks XING sowie der Recruitingmarke onlyfy by XING hervor.

Für die GenZ stehen Flexibilität und Agilität ganz oben auf der Agenda.
Dr. Julian Stahl, XING Arbeitsmarktexperte

Besonders auffällig ist, dass die Generation Z im Vergleich zu anderen Generationen deutlich offener für neue Jobs ist. Während bei den sogenannten Millennials oder Generation Y (geboren zwischen 1981 und 1995) der Anteil derjenigen, die offen für einen neuen Job sind, geringfügig höher ist (49 Prozent), zeichnen sich die Arbeitnehmer der Generation Z dadurch aus, dass sie sich deutlich stärker als alle anderen auf der aktiven Jobsuche befinden (14 Prozent). Während neun Prozent der Generation Y konkret ihren Ausstieg planen (Vorjahr: 5 Prozent), sinkt dieser Anteil bei den 40- bis 49-Jährigen auf sechs Prozent und bei den Generationen 50+ (Generation X und Babyboomer) sogar auf drei Prozent.

"Für die GenZ stehen Flexibilität und Agilität ganz oben auf der Agenda. Diese Generation ist nicht gekommen, um lange bei einem Arbeitgeber zu bleiben. In Fachkreisen gelten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dieser Generation daher bereits jetzt zu den illoyalsten Jobbern aller Zeiten", sagt Dr. Julian Stahl, XING Arbeitsmarktexperte und fügt an: "Die Generation ist hochqualifiziert, aber auch dynamisch und wechselwillig - Mitarbeiterbindung und strategisches Recruiting werden damit für Unternehmen wichtiger denn je. Denn schon 2030 wird die Generation Z zusammen mit den heutigen Millennials eine der wichtigsten Gruppen am Arbeitsmarkt sein."

Gehalt und Stress als Hauptgründe für Jobwechsel

Was genau motiviert die Generation Z zu einem Jobwechsel? Die Faktoren, die den Wechselwunsch beeinflussen, sind in den meisten Fällen ein als zu niedrig empfundenes Gehalt (49 Prozent der Wechselbereiten) und ein als zu hoch empfundenes Stresslevel (42 Prozent der Wechselbereiten). Auch die Führungskultur spielt eine Rolle: 27 Prozent der wechselwilligen Befragten ziehen einen Jobwechsel in Betracht, weil sie mit ihrer Führung unzufrieden sind.

4-Tage-Woche und flexible Arbeitszeiten als Wunschvorstellungen

Bei der Frage, was ein potenzieller neuer Arbeitgeber bieten sollte, steht für alle Befragten der Generation Z der Wunsch nach der 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich ganz oben: 82 Prozent finden die Idee richtig gut. Dicht dahinter folgt das höhere Gehalt (72 Prozent), das generell für die Jüngeren eine zentrale Rolle spielt. Mit auf das Podium schafft es auch der gute Zusammenhalt im Team (68 %). Arbeiten im Homeoffice ist in dieser Altersgruppe mit 66 Prozent ebenfalls sehr relevant. Deutlich über die Hälfte der Befragten (58 Prozent) ist bei einem neuen Job auch auf der Suche nach Sinnerfüllung. Rund ein Drittel freut sich über die Möglichkeit eines Sabbaticals (31 Prozent) und ein knappes Viertel begrüßt die Option einer Workation (23 Prozent).

Mehr als alle anderen Generationen treibt die Generation Z die Lust auf Abwechslung an. Für 38 Prozent ist dies ein Grund, die Augen nach einer neuen Stelle offenzuhalten. Ortunabhängiges Arbeiten wird von 56 Prozent der Befragten begrüßt, während ein attraktiver Standort des Büros mit 38 Prozent relevanter ist als bei älteren Generationen.

Was müssen Unternehmen jetzt tun?

Unternehmen müssen sich an die Bedürfnisse der Generation Z anpassen, um sie als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Flexibilität, Agilität, ein angemessenes Gehalt, eine positive Führungskultur, flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit für ortunabhängiges Arbeiten sind für die Generation Z besonders wichtig. Unternehmen, die diese Bedürfnisse erfüllen und eine sinnerfüllende Arbeitsumgebung bieten, haben gute Chancen, junge Talente anzuziehen und langfristig zu binden.

XING Arbeitsmarktexperte Dr. Julian Stahl: "Wer nicht über Benefits wie Homeoffice, Workation oder Sabbatical nachdenkt, wird einen Teil dieser Generation als Arbeitgeber erst gar nicht erreichen.“ 

Daher sei es entscheidend, dass Unternehmen ihre HR-Strategien und Arbeitsbedingungen überdachten und an die Anforderungen der Generation Z anpassten, um im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgreich zu bleiben. Arbeitsmarktexperte Stahl: "Unternehmen müssen versuchen, die Bedürfnisse junger Beschäftigter besser zu verstehen und sich überlegen, wie sie für sie eine passende Unternehmenskultur schaffen."

Frech oder nachvollziehbar: Wie empfindest Du die Wünsche der Generation Z? Diskutiere in den Kommentaren mit!

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