© Getty Images / Kateryna Kovarzh

Diese eine Sache macht Dich (noch) glücklicher als Geld

An der Frage, ob Geld glücklich macht oder nicht, scheiden sich die Geister. Da Glück sehr subjektiv ist und sich nur schwer vergleichen lässt, sind Studien zur Klärung schwierig. Dennoch haben sie in den vergangenen Jahren einige spannende Erkenntnisse als Antworten hervorgebracht – und demnach macht Dich eine Sache viel glücklicher als Geld.

Such Dir einen Job, den Du liebst, und Du musst nie wieder arbeiten … So lautet ein bekanntes Sprichwort. Es hat durchaus einen wahren Kern. Denn wer nur des Geldes wegen zur Arbeit geht, wird auf Dauer nicht glücklich werden. Doch an dieser Stelle lohnt sich ein genauerer Blick auf die wichtigsten Studien der vergangenen Jahre:

… nur bis zu einem gewissen Gehalt und nicht auf Dauer, so lautete das Ergebnis einer Studie. Demnach gibt es eine exakte Summe, bis zu der ein höherer Verdienst tatsächlich mehr subjektiv empfundenes Glück hervorruft. Eine Gehaltserhöhung von 15.000 auf 30.000 Euro im Jahr sorge bei den Betroffenen für wahre Freudensprünge, so die Beobachtung. Weniger stark, aber durchaus vorhanden, seien diese Glücksgefühle bei einer erneuten Verdopplung von 30.000 auf 60.000 Euro. Obwohl das Plus also größer ist, ebbt das Glücksgefühl bereits ab. Eine Verdopplung von 60.000 auf 120.000 Euro hatte in der Studie hingegen keinen positiven Effekt mehr. Im Gegenteil: Simultan zum höheren Einkommen nahm das gefühlte Lebensglück wieder ab. Die Forscher erklären diese Reaktion durch die Theorie des abnehmenden Grenznutzens. Ein Gehalt von 60.000 Euro scheint demnach eine Schwelle zu sein. Menschen mit einem höheren Verdienst fühlen sich hingegen oft (zu) sehr durch die Arbeit eingeschränkt und von den Dingen abgehalten, die für ihr emotionales Wohlbefinden ebenfalls wichtig sind.

Ab einem Jahresverdienst von 60.000 Euro sei es daher für viele Personen wichtiger, auch ausreichend Freizeit zu haben. Eine zweite Theorie lautet deshalb, dass mehr Freizeit glücklicher macht. Stimmt das? Viele Menschen leben in einem Gefühl von ständigem Zeitmangel. Für sie wird die Zeit zu einer kostbaren Ressource, oft mindestens ebenso kostbar wie Geld. Eine weitere Studie kam dementsprechend zu dem Ergebnis, dass Dich mehr Geld vor allem glücklicher macht, wenn Du Dir dadurch mehr Zeit kaufst. Das bedeutet schlichtweg: Wer Tätigkeiten wie den Hausputz auslagert und somit mehr Freizeit hat, ist tatsächlich glücklicher. Damit das Glück durch eine Gehaltserhöhung anhält, muss das Geld also „richtig“ ausgegeben werden. Sind mindestens 60.000 Euro Jahresverdienst und genügend Freizeit demnach der Schlüssel zum Glück?

Nicht ganz. Eine Sache fehlt nämlich noch, wie die wohl bekannteste Studie zum Thema herausfand. Über einen Zeitraum von 80 Jahren wurden hierbei verschiedene Faktoren und ihre Auswirkungen auf das Lebensglück von Menschen untersucht – mit einem interessanten Ergebnis. Demnach haben zwar Dinge wie Geld, Zeit oder die Gesundheit ebenfalls einen wichtigen Einfluss, doch eine Sache ist mit Abstand am wichtigsten, und zwar die sozialen Beziehungen. Wer genügend und tiefgehende soziale Beziehungen hat, ist am glücklichsten. Das gilt auch dann, wenn andere Glücksfaktoren nicht (ausreichend) vorhanden sind, sprich trotz Armut oder Krankheit können Menschen glücklich sein, sofern sie erfüllende soziale Beziehungen haben. Dabei kann es sich um Liebesbeziehungen wie eine Ehe handeln, aber auch um die Beziehungen zu Familie und Freunden.

Wie Du siehst, gibt es viele Faktoren, die im Leben über das subjektive Glücksempfinden entscheiden. Soziale Beziehungen sind dabei der wichtigste Schlüssel zum Glück, aber sie alleine garantieren dieses noch nicht. Beim Unglück ist die Sache einfacher. Denn die Forscher konnten drei Garanten für ein unglückliches Leben ausmachen, und zwar

  1. den Tod eines Kindes,

  2. den Tod eines (Ehe-) Partners oder

  3. die Wahl des falschen (Ehe-) Partners.

In diesen Situationen können selbst Reichtum, Gesundheit, Freizeit oder (andere) erfüllte soziale Beziehungen das Unglück meist nicht aufhalten.

Einen einfachen und pauschalen Weg zum Lebensglück gibt es somit nicht. Ebenso fehlt die Antwort, ob Du das Glück nun kaufen kannst. Verdienst Du mehr als 60.000 Euro im Jahr und gibst das Geld für mehr Freizeit aus, sodass Du wiederum mehr soziale Beziehungen von mehr Qualität hast, so ist das durchaus möglich. Manchmal reicht aber auch weniger für ein glückliches Leben. Die UNO ergänzt zudem das „Glücksrezept“ um einige weitere spannende Zutaten. Neben Gesundheit und sozialem Rückhalt braucht ihren Erkenntnissen nach ein Mensch noch mindestens 2.500 Kalorien am Tag, mindestens sechs Quadratmeter an Wohnraum und sechs oder mehr Jahre Schuldbildung. Hinzu kommen genetische Faktoren. Rund 50 Prozent Deines „Glücklichseins“ sind demnach erbliche Veranlagung. Wieder andere Studien sagen zudem, sich auf etwas zu freuen, mache glücklich oder eben doch sehr, sehr viel Geld. Schlussendlich muss wohl jeder seinen eigenen Weg zum Glück finden. Die Studien liefern aber zumindest interessante Anhaltspunkte als Orientierung. Viel Glück!

NWX – New Work News schreibt über Alles zur Zukunft der Arbeit

Alles zur Zukunft der Arbeit: Auf dieser News-Seite finden alle New Work-Interessierten multimedialen Content rund um das Thema. Neben Experten-Interviews, Debatten, Studien, Tipps und Best Practices, erwarten die Leser auch Video- und Podcastformate. Und natürlich ein Überblick unserer gesamten New Work Events, die mehrmals im Jahr im gesamten deutschsprachigen Raum stattfinden. Weitere spannende Inhalte zum Thema New Work finden Sie auf: nwx.new-work.se

Artikelsammlung ansehen