Erfolgsfaktor Weiterbildung: Diese Skills machen Euch fit für die Zukunft
Deutlich gestiegene Nachfrage, mehr digitale Angebote als je zuvor: Ganz klar, die Weiterbildungsbranche boomt. In welche Fähigkeiten lohnt es sich zu investieren?
In den sechziger Jahren tauchte der Begriff „lebenslanges Lernen“ erstmals in der wissenschaftlichen Debatte auf. Es dauerte weitere Jahrzehnte, bis er sich etabliert hatte und eine allgemeine Definition entstand. Heute ist klar: Wissen und damit die Anforderungen der Arbeitswelt verändern sich schnell. Zu schnell, als dass die in der Ausbildung oder im Studium erlernte Fähigkeiten einen durch das ganze Arbeitsleben führen könnten.
Mit den massiven Auswirkungen, die das Corona-Jahr 2020 auf die Arbeitswelt hatte, kommt dem Thema Fortbildung noch mehr Bedeutung zu. Im „New Normal“ werden jene Arbeitende gewinnen, die ein breites Skill Set mitbringen, offen für neue Qualifizierungen sind und vor allem Selbstinitiative ergreifen.
Denn auf das Fortbildungsangebot des eigenen Arbeitgebers ist nicht zwingend Verlass. „Obwohl der Vermittlungsbedarf in Zukunftsfähigkeiten wie digitalen und technologischen Kompetenzen rasant wächst, sinkt aufgrund der eingetrübten Wirtschaftslage das Qualifizierungsbudget bei 21 Prozent der Unternehmen“, heißt es in einer aktuellen Studie von McKinsey & Company. Bei weiteren 49 Prozent der Arbeitgeber stagniere das Budget, ist dort weiter zu lesen.
Während also die Nachfrage nach neuem Wissen und auch das Interesse nach Fortbildungen steigt, werden Firmen diesen Bedarf erstmal nicht aus ihrer Tasche finanzieren. Das heißt, Angestellte müssen selbst in ihre Zukunft investieren. Und das sollten sie.
Immerhin gibt es in diesem Zusammenhang auch gute Nachrichten Denn das Spektrum an digital verfügbaren Kursen hat sich enorm erweitert. Auch das zeigt die Untersuchung von McKinsey & Company. Während vor Corona nur etwa ein Drittel der Weiterbildungsangebote digital verfügbar waren, sind es inzwischen mehr als die Hälfte. Ein wachsames Auge im eigenen Umfeld bestätigt: Webinare – live oder aufgezeichnet, oft mit aufwändig gestalteten Workbooks – erleben einen wahren Boom.
Die amerikanische E-Learning-Plattform Udemy hat in einem Bericht dazu veröffentlicht, welche Kurse im vergangenen Jahr besonders gefragt waren. Ganz oben stehen die Bereiche Zusammenarbeit auf Distanz, Datenanalyse und -verarbeitung, Cybersecurity, Softwaretechnologien (Cloud Computing etc.) und agile Arbeitsmethoden. Teils hat das Interesse an diesen Kursen um mehrere hundert Prozent zugenommen.
Interessanterweise passt eine Vielzahl dieser besonders nachgefragten Programme in die von OECD, Weltwirtschaftsforum, Ashoka Stiftung und McKinsey & Company definierten Zukunftsfähigkeiten. Diese sogenannten „Future Skills“ gewinnen als Kernkompetenzen für Arbeitende gerade enorm an Bedeutung.
Demnach braucht es in den kommenden Jahren in allen Branchen Experten für transformative Technologien. Big Data ist hier ein wichtiges Stichwort. Das Lesen, Auswerten und Analysieren von Daten ist eine der Kernkompetenzen der Zukunft. Dazu gehört der Umgang mit entsprechenden Software-Angeboten wie SAP und Salesforce. Auch Datensicherheit wird enorm an Bedeutung gewinnen. Des Weiteren fallen Cloud Computing, UX Design und Robotik in den stark nachgefragten Sektor der transformativen Technologien.
Technisch geht es weiter, denn digitale Schlüsselqualifikationen werden künftig in der Breite relevant sein. An all jene, die sich im vergangenen Jahr im Programmieren, in agilen Arbeitsmethoden oder digital gestütztem Lernen weiterbildeten – herzlichen Glückwunsch! Auch sie haben sich bewusst oder unbewusst für in der Zukunft essenzielle Skills entschieden.
Daneben gibt es eine weitere, relevante Kategorie an Fähigkeiten, die mindestens genauso wichtig ist – wenn nicht sogar nicht wichtiger. Denn im Gegensatz zu den oben genannten Fähigkeiten sind diese auch für das Privatleben eines Einzelnen von Relevanz.
Gemeint ist, was die digitale US-Lernplattform Udemy unter „self-mastery“, also Selbstbeherrschung zusammenfasst: Meditation, Resilienz, Stressmanagement, Umgang mit negativen Emotionen. Laut des Anbieters ist die Nachfrage nach entsprechenden Kursen während der Coronakrise um sage und schreibe tausend Prozent gestiegen.
In welchem Ausmaß Arbeitgeber·innen Fortbildungen in diesem Bereich wohl fördern? Das muss sich erst zeigen. Als sicher kann aber gelten, dass die Bedeutung von Selbsterkenntnis, Emotionsarbeit, Meditation, Resilienztrainings und Entspannungstechniken in unserer Gesellschaft wachsen wird, auch nach Corona. Die vergangenen Monate haben gezeigt: Firmen, die sich schnell anpassen, sind erfolgreicher. Das gilt auch für Menschen.
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Quellen:
https://www.onetoone.de/artikel/db/547633frs.html
https://www.hochschulbildungsreport2020.de/2019/welche-faehigkeiten-werden-in-zukunft-benoetigt Anmerkung: Hier ist auch die Futur Skill Pyramide als Grafik abrufbar
https://www.basicthinking.de/blog/2021/01/13/lebenslanges-lernen-tipps-future-work-skills/