Folgen von Corona: Die Digitalisierung schreitet in vielen Bereichen voran
Corona hat für viele Deutsche den Arbeitsalltag nachhaltig verändert: Vom Großraumbüro ging’s ins Homeoffice, vom Meeting im Konferenzraum in die Telefonkonferenz. Die Situation hat zu einem Crash-Kurs in Digitalisierung und New Work Szenarien geführt – mal mehr, mal weniger erfolgreich. Was im letzten Monat an der New Work Front passiert ist, haben wir für euch zusammengefasst.
Beim Automobilkonzern BMW hat der schnelle Wechsel ins Homeoffice auch längerfristig für Veränderungen gesorgt: BMW-Mitarbeiter sollen künftig deutlich mehr Freiraum bei den Arbeitszeiten erhalten. So sollen sie an mindestens zwei Tagen in der Woche nicht mehr zwangsläufig im Büro erscheinen müssen, sondern zu Hause oder an einem anderen Ort ihrer Wahl arbeiten dürfen. Das fordert dem „Spiegel“ zu folge der Betriebsratschef des Münchner Autoherstellers, Manfred Schoch. „Die Unternehmen müssen erkennen, dass sie ihre Mitarbeiter nicht mehr an einen festen Ort binden sollten.“
Coworking hält sich in der flexiblen, modernen Arbeitswelt schon seit einigen Jahren als wachsender Trend. Innerhalb der letzten 24 Monate kam es zu einer Vervierfachung der Coworking-Spaces. Das zeigt eine aktuelle Markterhebung des Bundesverbandes Coworking Spaces Deutschland BVCS aus dem Mai 2020. Demnach gibt es derzeit 1.268 Coworking-Spaces und -flächen in Deutschland – Anfang 2018 waren es nur knapp über 300. Wie sich der Trend angesichts der Corona-Situation entwickelt oder verändert, bleibt noch abzuwarten. Klar ist jedoch: Die Sensibilisierug für ortsunabhängiges Arbeiten und flexible Arbeitszeiten könnte auch weiterhin einen positiven Effekt auf den Ausbau und die Nachfrage von Coworking Spaces haben.
Weiter- und Fortbildungen haben bei Arbeitnehmern mit Beginn der Corona-Krise einen wahren Aufschwung erfahren. Nun setzen auch mehr und mehr Unternehmen regulär auf diesen Trend. So vermitteln gut neun von zehn Unternehmen strategisch auf digitale Fähigkeiten und Kenntnisse. Rund 85 % der deutschen Unternehmen setzen digitale Lernmedien wie Wissensbibliotheken, Wikis oder Onlineforen ein, oder nutzen digitale Arbeitsmittel in der dualen Ausbildung an. Dies zeigt eine repräsentative Studie des Projekts "NETZWERK Q 4.0" am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) zum Digitalisierungsstand in der Ausbildung.
Digitaler Wandel scheint ohnehin das Stichwort des Monats zu sein: Am Digitaltag am 18. Juni wurden Menschen in ganz Deutschland virtuell zusammengebracht. So bot der Aktionstag Interessierten eine Plattform, um verschiedenste Aspekte der Digitalisierung zu beleuchten und gemeinsam über „Digitales“ zu diskutieren: über Chancen und Herausforderungen, aber auch über Sorgen und Ängste. Der Aktionstag hat die Digitalisierung mit zahlreichen Online-Formaten erklärt und erlebbar gemacht. Der nächste Termin steht schon fest: Am 18. Juni 2021 findet der nächste Digitaltag statt!