Lücke im Lebenslauf? So meisterst Du kritische Fragen im Jobinterview
"Ich sehe in Ihrem Lebenslauf eine Lücke. Was haben Sie in dieser Zeit gemacht?" Drei Tipps, wie Du im Bewerbungsgespräch geschickt auf diese Frage reagierst.
Um kaum etwas wird im Rahmen von Bewerbungen so viel Wind gemacht, wie um eine Lücke im Lebenslauf. Denn obwohl es wirklich gute Gründe dafür geben kann – eine schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt, Du bist um die Welt gereist und hast Deinen Horizont erweitert oder Du hast ein krankes Familienmitglied gepflegt – wird bei einer Lücke im Lebenslauf in Bewerbungsgesprächen oft nachgehakt. Doch wie reagiert man geschickt auf solch eine Frage?
1. Mach Dir nicht so viel Stress
Lücken im Lebenslauf sind absolut in Ordnung und sagen nichts über Deine Qualifikation für den Job aus. Du musst dem also nicht allzu viel Bedeutung zumessen.
2. Wenn Du in der Zeit krank warst, hast Du das Recht die Frage abzulehnen.
Über so ein persönliches Thema bist Du niemandem Rechenschaft schuldig. Sag dann etwas wie:
✅ „Ich verstehe, dass sie nachfragen. Möchte aber ungern darüber sprechen.“
Versuch dabei selbstbewusst und freundlich zu bleiben und Personaler·innen werden verstehen, dass es hier eine rechtliche Grenze für sie gibt und sie dieser Lücke in Deinem Lebenslauf auf beruflicher Ebene nicht mehr Bedeutung zumessen müssen.
Sollte es andere Gründe für die Lücke geben, dann solltest Du jedoch auf die Frage eingehen. Achte aber darauf, dass Du nur circa 10 Prozent Deiner Antwort damit verbringst zu erklären, was der Grund für die Lücke war und 90 Prozent damit, was Du aus dieser Erfahrung gelernt hast.
🏢 Szenario 1: Du wurdest entlassen (aus betrieblichen Gründen)
Dann erwähne das auch unbedingt und geh vor allem darauf ein, wie Du die Situation für Deine Weiterentwicklung genutzt hast. Hier ein Beispiel:
✅ Leider war ich von einer Umstrukturierung betroffen und wurde aus betrieblichen Gründen entlassen. Was wirklich schade war, weil mir die Arbeit mit den Kunden und meinem Team viel Spaß gemacht hat. Doch ich bin stolz, dass ich es geschafft habe die Situation zum Anlass zu nehmen, eine Weiterbildung zu machen und meine beruflichen Ziele noch einmal neu zu definieren.
🔥 Szenario 2: Du wurdest gefeuert
Dann ist die Antwort etwas verzwickter. Versuch bei den Gründen unspezifisch bleiben, aber auch nicht zu sehr um den heißen Brei herumreden. Und dann gilt es zu hoffe, dass das nicht stärker nachgehakt wird:
✅ Leider wurde ich von meiner vorherigen Stelle entlassen. Die Rolle war auf besondere Art und Weise herausfordernd. Doch obwohl sich herausgestellt hat, dass es nicht gut gepasst hat, war es trotzdem eine sehr gute Lernerfahrung für mich.
🍼 Szenario 3: Du hast Elternzeit genommen
Dann ist die Antwort ja ziemlich selbsterklärend. Versuch aber möglichst zu erwähnen, wie Du die Zeit auch genutzt hast, um auch beruflich am Ball zu bleiben:
✅ Ich habe mich bewusst dafür entschieden, für die Betreuung meiner Kinder vorübergehend nicht in Vollzeit zu arbeiten. In dieser Zeit habe ich allerdings Workshops und Konferenzen besucht, um mich weiterzubilden und bin heute motivierter und fokussierter denn je. Ich freue mich unheimlich darauf, wieder voll ins Berufsleben einzusteigen und das neu Gelernte endlich in der Praxis einzubringen.
Auf die Lücke in Deinem Lebenslauf schon im Anschreiben einzugehen kann viele Fragen bereits beantworten. Mit etwas Glück wollen die Personaler·innen die wertvolle Zeit im Bewerbungsgespräch dann besser nutzen und werden nicht weiter darauf eingehen.
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