Markus Hengstschläger: "Die Balance aus Sicherheit und Freiheit"
Prof. Dr. Markus Hengstschläger ist einer der zahreichen prominenten Speaker der kommenden NEW WORK SESSIONS unter dem Motto "Mit einer neuen Kultur in eine neue Arbeitswelt", die am 6. November in Wien stattfinden werden. Wir stellen Ihnen die Vordenker, Querdenker und Neudenker vor, die Ihnen in spannenden Vorträgen von Arbeit von Morgen erzählen werden.
Markus Hengstschläger betrachtet das Zusammenspiel von Genetik, Individualität und Innovation auf eine spannende Weise. Obwohl – oder gerade weil wir Menschen uns genetisch in 99,9 Prozent der Eigenschaften ähneln – sind es unsere Unterschiede, die den Wiener Universitätsprofessor am allermeisten interessieren. Der gebürtige Oberösterreicher beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Frage, wie wir Menschen mit der Idee von Zukunft umgehen. Seit mehr als 20 Jahren bereitet er Studierende an der Universität auf die Zukunft vor und hinterfragt daher regelmäßig, was man einer jungen Generation heute beibringen muss, damit sie für morgen gerüstet ist. Als Genetiker ist er davon überzeugt, dass Talente zielgerichtet gefördert und hierfür individuelle Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um Innovationen zu ermöglichen.
New Work stellt gewissermaßen die Potentialentfaltung und -anwendung jedes Einzelnen in den Mittelpunkt. Wir müssen uns also intensiver damit auseinandersetzen, welche Begabungen und Talente jeder Einzelne hat und wie man individuelle Entwicklungen besser fördern kann. Dabei braucht es aber auch gerade im Kontext von New Work Flexibilität und Individualität, um für Unvorhersehbarkeiten gerüstet zu sein. Jeder muss für sich selber also die richtige Balance aus Sicherheit und Freiheit finden – und gute Führung muss dabei unterstützen.
Jeder Mensch hat 0,1 Prozent genetische Individualität, die entdeckt und gefördert werden müssen. Natürlich ist der Mensch nicht auf seine Gene reduzierbar. Gene sind nur Bleistift und Papier – die Geschichte schreibt jeder selbst. Wenn jedoch genetische Individualität richtig gefördert und in Teams angewendet wird, erhöht das die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung neuer Ideen. Dafür müssen im Unternehmen entsprechende Voraussetzungen geschaffen werden.
Hier kann an vielen Schrauben gedreht werden. Eine wichtige ist sicher die Bildung. Wir brauchen natürlich auch in Zukunft gerichtete Bildung, um für vorhersehbare Fragen der Zukunft gerüstet zu sein. Gleichzeitig brauchen wir aber im Bildungssystem noch mehr Fokus auch auf ungerichtete Bildung, um kreatives und kritisches Denken, soziale Kompetenzen, Kommunikation und vieles mehr zu fördern. Umso früher das im Bildungssystem angesiedelt ist umso besser.
In meinem gleichnamigen Buch erkläre ich, dass ich es für problematisch halte, Kinder an ihren Schwächen zu messen – doch genau so läuft es eben an vielen Schulen. Dort geht es dann vor allem darum, schlechte Noten zu verbessern und hochzuziehen anstatt sich viel mehr auf die Talente der Schüler zu fokussieren. Ich bin ein starker Anhänger davon, dass jeder ein gutes und breites Bildungsspektrum erfährt, aber wir müssen aufpassen, die Kreativität und Innovationkraft von Kindern nicht zu unterdrücken.
„Factfulness“ von Hans Rosling.
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Event-Info: Unternehmerische Sinnhaftigkeit und individuelle Ansprüche ans Arbeitsleben rücken immer stärker in den Fokus und werden so zum Antreiber der kulturellen Transformation. Frische Ideen, Austausch mit Innovatoren und New Workern, die Neues probiert und aus Fehlern gelernt haben – das steht im Mittelpunkt der NEW WORK SESSIONS, einem Event der ein Event der NEW WORK SE (früher XING SE), die am 6. November in Wien stattfinden. Gemeinsam mit den Partnern DNA Das Neue Arbeiten, kununu und Bene lädt XING Österreich dazu ein zu diskutieren und Impulse mitzunehmen. Mehr Informationen und Tickets finden Sie unter diesem Link.