Programm-Tipp: TV-Doku "Wie wollen wir leben – weniger arbeiten"
Die Arbeitswelt steht an einem Wendepunkt, wie es ihn seit der Industrialisierung nicht mehr gegeben hat. Die Digitalisierung wird Jobs reduzieren oder abschaffen, bietet aber gleichzeitig Chancen: flexible Strukturen, Jobsharing, kürzere Arbeitszeiten. Kreativität kommt inzwischen vor dem Fleiß.
Neue Arbeitsmodelle werden Normalität
Bei Europas größtem Softwarehersteller SAP in Walldorf teilen sich die beiden Vertriebsfrauen Svenja Müller und Britta Freudenstein den Job, um mehr Zeit für ihre Familien zu haben. Andere arbeiten tageweise von Zuhause aus und werden vorher auf einem Seminar geschult, damit ihre Arbeit nicht das Privatleben beeinträchtigt. Der schwäbische Maschinenhersteller Hema geht noch einen Schritt weiter. Nicht nur die Arbeit des Einzelnen, die Struktur des ganzen Unternehmens wird flexibler, Hierarchien werden flacher.
Die Unternehmensberaterin Anke Heines ist überzeugt: Wenn alle mitmachen dürfen, kann man Strukturen radikal umstricken – zum Wohl des Betriebs. Müssen acht Stunden Arbeit am Tag der Standard sein? In Schweden reichen einigen Unternehmen auch sechs Stunden. Das beweist auch die innovative Agentur Rheingans Digital Enabler aus Bielefeld, die innerhalb der Firma die 4-Tage-Woche eingeführt haben - und in diesem Jahr für dieses Modell den New Work Award gewonnen haben. Oder die schwäbischen Maschinenbauer von HEMA, die "neues Arbeiten" in ihren traditionellen Familienbetrieb gebracht und damit 2015 beim New Work Award mit dem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet wurden. Der 45-minütige SWR Film zeigt, dass man mit weniger Arbeit ebenso erfolgreich, aber vielleicht um einiges glücklicher sein kann und welche Modelle möglich sind.
Programm-Tipp: "Wie wollen wir leben - weniger arbeiten"
22.07.2019 - 17.05 Uhr im Hörfunk SWR2-FORUM
23.07.2019 - 21.00 Uhr im SWR
Welches Modell für neues und zukunftgerichtetes Arbeiten wünschen Sie sich? Oder testen Sie bei sich im Unternehmen schon innovative Arbeitsmodelle? Erzählen Sie es uns und diskutieren Sie mit. Wir freuen uns über Ihre Meinung.
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