Studie: So wichtig ist Netzwerken wirklich – inklusive Tipps
Das Netzwerken wird häufig als die wichtigste und erfolgreichste Strategie für den eigenen Karrierefortschritt dargestellt. Es soll sogar einen größeren Einfluss haben als Noten oder die Leistung am Arbeitsplatz. Aber netzwerken die deutschen Arbeitnehmer überhaupt aktiv?
Mit dieser Frage hat sich der Büromittellieferant Viking auseinandergesetzt und in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut OnePoll eine repräsentative Umfrage durchgeführt. Befragt wurden in diesem Zuge 1.000 deutsche Arbeitnehmer – mit durchaus überraschenden Ergebnissen: Nur jeder Dritte betreibt demnach aktives „Business Networking“. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass 65 Prozent der Deutschen nicht netzwerken. Besonders interessant ist diese Aussage, da nur 36 Prozent der Befragten angeben, nicht am Networking interessiert zu sein. Die meisten Arbeitnehmer schätzen es hingegen durchaus als wichtig ein. Was also hält trotzdem so viele vom Netzwerken ab? Auch dafür liefert die Studie die Antwort: Zu wenig Zeit und mangelnde Möglichkeiten wie Events in der Nähe seien die häufigsten Hindernisse, so das Resultat. Vor allem Frauen lassen sich zudem oft durch die Angst davor abhalten, neue Leute kennenzulernen.
Bleibt die Frage offen, ob das aktive Netzwerken denn tatsächlich die versprochenen Karrierechancen eröffnen kann…und die Antwort lautet: ja! So kam die Umfrage zu dem Ergebnis, dass vor allem Karrieretage und Rekrutierungsmessen eine erfolgversprechende Strategie sind. Etwa 37 Prozent der Frauen und 25 Prozent der Männer waren schon einmal mit Kollegen auf einem solchen Event. Weitere 19 Prozent der Männer und 11 Prozent der Frauen besuchten zudem bereits mindestens eine Rekrutierungsmesse. Die Bilanz kann sich sehen lassen: In beiden Fällen konnten 42 Prozent der Männer und 30 Prozent der Frauen sich daraus ergebende berufliche Chancen wie ein Bewerbungsgespräch wahrnehmen. Und auch online scheint das Networking durchaus Früchte zu tragen: 38 Prozent der befragten Frauen, welche beispielsweise über XING oder andere berufliche Netzwerke mit entsprechenden Kontakten in Verbindung getreten sind, haben anschließend ein Angebot erhalten.
Der Mythos, dass das „Business Networking“ vor allem für Frauen sowie junge Arbeitnehmer wichtig sei, hat sich in der Umfrage also bewahrheitet. Auch Arbeitskonferenzen und Karrieretage von Firmen konnten für Frauen demnach vergleichbare Erfolge zu jenen über Online-Plattformen erzielen. Bei den Millennials haben sogar zwei Drittel der Befragten schon einmal durch eine Rekrutierungsmesse ein Jobangebot, eine Beförderung oder eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch ergattert. Etwa die Hälfte der Befragten aus der Altersgruppe haben zudem in der Vergangenheit über berufliche Kontakte oder ihre Eltern eine Karrierechance erhalten. Erfreuliche Ergebnisse also, sodass es kaum verwunderlich ist, dass mit 60 Prozent auch überdurchschnittlich viele Befragte der Millennials aktiv netzwerken. Mit steigendem Lebensalter scheint das Interesse am Networking hingegen abzunehmen, sodass die über 55-Jährigen mit 51 Prozent am schlechtesten abschneiden.
Übrigens hatte in der Umfrage von Viking nur jeder Siebte die Sorge, dass jemand einen Job über Beziehungen erhält, obwohl er ihn nicht verdient. Die Ergebnisse sprechen also für sich und lassen nur ein Fazit zu: Das Networking kann für Ihre Karriere tatsächlich enorm hilfreich sein – was vor allem, aber längst nicht nur, für Frauen sowie Millennials gilt. Wie also können und sollten Sie netzwerken, um bestmöglich davon zu profitieren?
Die beliebtesten Arten zu netzwerken sind Online-Plattformen wie XING, aber auch Arbeitskonferenzen sowie spezielle Networking-Events.
Die meisten Chancen ergeben sich jedoch aus Karrieretagen von Firmen sowie Rekrutierungsmessen.
Sinnvoll ist also, an solchen Offline-Events teilzunehmen und aktiv auf jene Firmen, Teilnehmer & Co zuzugehen, welche aus Ihrer Branche kommen und Sie beruflich weiterbringen könnten.
Gleichzeitig bieten Ihnen berufliche Netzwerke die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen oder bestehende Kontakte zu pflegen. Auch Personalvermittler finden sich hier in großer Anzahl.
Halten Sie also auch online Ihr Profil auf dem neuesten Stand und gehen Sie aktiv auf ausgewählte Kontakte zu.
Der Schlüssel zum Netzwerken besteht folglich aus zwei Schritten: Einerseits müssen Sie neue Kontakte knüpfen und diese andererseits auch pflegen. Am erfolgreichsten gehen Sie dabei mit einer Mischung aus Online- und Offline-Strategien vor. Zuletzt müssen Sie „nur“ noch lernen, offen auf Menschen zuzugehen und Spaß am Netzwerken zu finden. Dann werden sich neue Karrierechancen quasi automatisch ergeben.
Viel Erfolg!