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Gut schlafen statt erliegen: Was regenerative Unternehmen und gutes Selbstmanagement verbindet

Das zeigt auch folgendes Beispiel: Im Herbst 2013 löste der Tod eines deutschen Praktikanten bei der Bank of America Merrill Lynch in London eine Debatte darüber aus, ob Arbeitgeber Menschen vor ihrem eigenen Ehrgeiz schützen können: Der damals 21-Jährige hatte nach drei durchgearbeiteten Nächten einen epileptischen Anfall erlitten. Nach einem gerichtsmedizinischen Gutachten sei dies eine Folge von Übermüdung gewesen. Wer nicht abspringt, kommt irgendwann geistig und körperlich zum „Erliegen“. Rund um die Uhr arbeiten, keine Zeit verschwenden – auch nicht im Schlaf. Damit brüsteten sich in den letzten Jahren auch immer mehr Führungskräfte. Doch der Verweis darauf, mit wenig Schlaf auszukommen, ist eher ein Zeichen von schlechtem Selbstmanagement. Auch schlafen Menschen mit einem ausgeprägten Kontrollbedürfnis schlechter, weil es sie beunruhigt, wenn sie den Schlaf nicht steuern können. Immer mehr Menschen leiden heute an einer Schlafstörung. Dazu gehören Schlafapnoe, Albträume, Restlless Legs sowie Einschlaf- und Durchschlafstörungen.

  • Abnahme der Reaktionsgeschwindigkeit und Entscheidungsstärke

  • Belastung des Arbeitsklimas

  • Beeinträchtigung der Kreativität, Produktivität und des Entscheidungsvermögens

  • Schwächung sozialer Bindungen

  • Störung der Darmtätigkeit

  • Mangelnde Empathie und Leistungseinbrüche

  • Verlust der Entscheidungsfähigkeit und Gedächtnisleistung

  • Steigerung des Risikos von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

  • Verringerung der Lernfähigkeit

  • Beeinträchtigung der Qualität und Unternehmenserfolge

  • Senkung der emotionalen Intelligenz, der Selbstachtung, des Selbstbewusstseins

  • Anfälligkeit für Übergewicht und Diabetes

  • seelisches Ungleichgewicht.

Die meisten Menschen benötigen sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht, um am Folgetag ausgeruht zur Arbeit gehen zu können. Wichtig sind aber auch Entspannungsphasen zwischendurch: So finden am 21. Juni 2024 zwei einzigartige Schlafkonzerte im schönen Ambiente des von Christine Bergmair gegründeten Gesundheitshaus i-Tüpferl statt. Bekannt aus ZDF, SWR oder Focus findet das Konzerterlebnis erstmalig in der Region Augsburg statt. Getreu dem Motto: „Akku aufladen im Schlafkonzert!“ finden an dem Tag um 16:30 Uhr und 19:30 Uhr zwei der preisgekrönten Konzerte statt. Die Gründerin der Schlafkonzerte, Julia Buch, hat die positiven Eigenschaften der Klänge in ein Konzertformat eingebunden, das nicht nur gestressten Menschen, sondern auch Freunden besonderer Musikerlebnisse zugutekommt. Das Gründerpaar Julia Buch (Vocals, Songwriting und Piano) und Julian Buch (Percussions, Special Effects) werden mit Special Guest auf der Bühne stehen, um mit nach Herzpuls (bpm) komponierter Musik den Besuchern ein unvergessliches, musikalisches Erlebnis für Körper und Sinne zu bieten. Die Schlafkonzerte dauern etwa 75 Minuten. Sie sind nach fünf Stationen „Abholen, Ankommen, Ausruhen, Aufwachen und Aufstehen“ aufgebaut. Durch das langsame Absenken der Beats per Minute (bpm), werden die Teilnehmenden schrittweise in eine Phase der Tiefenentspannung geleitet. Hierfür besteht im i-Tüpferl die Möglichkeit, die eigenen Iso-/Yogamatte oder auch Picknickdecken auszubreiten. Den Besuchern soll „eine kleine Auszeit vom Alltag“ geschenkt werden. „Hier haben Gefühle wieder Platz zum Atmen“, sagt Julia Buch.

Um den Anforderungen moderner Arbeitswelten gewachsen zu sein, müssen auch Unternehmen rechtzeitig reagieren, denn Schlafverzicht ist die "Antithese intelligenten Managements", sagt der Schlafforscher Charles Czeisler. Unternehmen, die eine nachhaltige Wirtschaftsweise verfolgen, berücksichtigen selbstverständlich die Eigenzeiten ihrer Mitarbeitenden – denn das gehört zu ihrem Verständnis von Nachhaltigkeit. Regenerative Organisationen setzten nicht nur auf Prinzip der Zirkularität bei Produkten und Dienstleistungen, sondern achten auch auf die Energie, die jeder Mitarbeitende dem Unternehmen beisteuert (innere Ressourcen). Dazu gehört auch, nicht ununterbrochen produktiv zu sein - produktive Phasen müssen durch Erholungsphasen ausgeglichen werden. Regeneration lässt sich nicht aufschieben.

www.schlafkonzert.de

www.i-tuepferl.de

18. Juni 2024: SCHLAFSTÖRUNGEN AUS SICHT DER TRADITIONELLEN CHINESISCHEN MEDIZIN. Der Vortrag gibt Einblicke, wie Schlafstörungen entstehen und wie man sie behandeln und vorbeugen kann. Rita Vogel-Widemann ist Heilpraktikerin & arbeitet mit Traditioneller Chinesischer Medizin.

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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