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Thomas Barwick/Getty Images

Mit Respekt fängt alles an

Wenn der junge, wissbegierige, die Welt aus den Angeln hebende Mitarbeiter, auf den erfahrenen, in sich ruhenden, alles schon erlebt habenden Kollegen trifft, dann ist dies eine Mischung, die sehr erfolgsversprechend sein kann. Generationsübergreifendes Arbeiten kann produktiver, aussichtsreicher und stärker sein, als manch ein Artikel es vermuten lässt. Vereint man doch das Beste aus zwei Persönlichkeiten miteinander und schafft so ein Team.

Dies zu realisieren ist heute die Aufgabe vieler Unternehmen. Eine schöne Aufgabe, die nicht immer ganz einfach ist, da zwei Welten, Sichtweisen und Erfahrungsschätze aufeinandertreffen. Aber es kann harmonieren, wenn man einige Punkte beachtet, wertschätzend und respektvoll aufeinander zu- und miteinander umgeht.

Aufeinander zugehen ist ein wichtiger erster Schritt

Meine Empfehlung ist es, die Generationen erst einmal miteinander bekannt zu machen, denn gerade das passiert zu selten. Da kommt ein Junger in ein gestandenes Team, oder ein erfahrener Mitarbeiter sieht sich plötzlich lauter jungen Kollegen gegenüber. Der Begriff, der mir hierzu einfällt, lautet „ins kalte Wasser werfen.“ Ich erinnere mich an einem Zeitungsartikel, den ich vor einiger Zeit las, in dem eine Tageszeitung zu einer Diversity-Konferenz einlud und den Teilnehmern eine Aufgabe stellte. Welche Rolle spielt das Alter in der Arbeitswelt? Das wirklich Originelle daran war, dass vor dem Eingang zwei Tore aufgebaut waren, durch die die Teilnehmer hindurch in ihre Gruppe mussten. Auf dem einen Tor stand „Jung“, auf dem anderen Tor stand „Alt“. Die Teilnehmer konnten entscheiden, durch welches Tor sie gehen wollten.

Um ein wirklich harmonisches Miteinander zu erhalten, ist es von entscheidender Bedeutung, dass man nicht versucht, die Personen zu ändern oder in eine Form zu pressen. Das geht schief. Vielmehr sollte der Fokus darauf liegen, Gemeinsamkeiten und Ergänzungen zu finden.

Auf einem Vortrag stellte der Redner die Gleichung 1+1=3 auf und erklärte diese. Das Prinzip ist hervorragend umzusetzen, wenn es darum geht, zwei verschiedene Generationen zueinander zu bringen. Jede Generation schreibt auf, was sie auszeichnet, danach wird verglichen und auf den Gemeinsamkeiten wird aufgebaut. Es wird also eine solidarische Basis gefunden, ein Fundament auf dem eine starke Zusammenarbeit wachsen kann.

Ich habe mir erlaubt einige weitere Aussagen aufzuschreiben und möchte hier die TOP 5 als kleine Empfehlung für die Generationen zum Besten geben.

5 Tipps für mehr Ausgeglichenheit zwischen den Generationen

  1. Die Einstellung und Haltung der Generationen zueinander. Werte wie Wertschätzung, Anerkennung, Respekt, Achtung und Akzeptanz sind wichtige Grundlagen für ein erfolgreiches Miteinander. Werte werden wieder modern oder waren sie etwa nie aus der Mode?

  2. Zuhören können und wollen. Das ehrliche Interesse an der Aussage meiner Kollegin oder meines Kollegen. Die Bereitschaft lernen und annehmen zu wollen. Sicht- und Denkweisen des Anderen zu verstehen, sie vielleicht sogar zu teilen.

  3. Wie bereits erwähnt, einen gemeinsamen "Nenner" finden. Das "1+1=3" Prinzip. Meine Erfahrung und die meines älteren oder jüngeren Gegenübers werden zusammengefügt und die Gemeinsamkeiten hieraus bilden die gesunde Basis, auf der eine gute Zusammenarbeit aufgebaut werden kann.

  4. Sich auf "Augenhöhe" begegnen. Wir sind alle gleich, niemand ist besser oder schlechter, keiner klüger oder dümmer. Es gibt keine "Anfänger" und es gibt keine "Besserwisser". Erfahrungen, Wissen, Ideen und Visionen werden zusammengeführt. Hieraus entwickelt sich ein starkes Fundament und eine sehr hohe Akzeptanz.

  5. Wie beim Fußball spielen, auch mal "abgeben" können. Nicht mit dem Kopf durch die Wand, weil man glaubt man könne es besser. Der Teamgedanke spielt hier die entscheidende Rolle. Wir sind nicht Generationen, die sich gegenüberstehen, wir sind ein Team, das zusammenspielt.

Nun lade ich Sie herzlich ein alles auszuprobieren. Sie werden erstaunt sein, wie gut Generationen im Gedanken der Diversity zusammenarbeiten können.

Herzlichst

Michael H. Hahl

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MICHAEL HANS HAHL schreibt über Generation 50+, Veränderungsprozesse, Perspektiven im Unternehmen, Markt-/Kommunikationsstrategie

Herzlich Willkommen, ich bin Michael Hans Hahl, Sparringspartner für Prozesse, Matching, Wege und generationsübergreifendes Arbeiten. Seit fast 20 Jahren berate, coache, trainiere und spreche ich über die Themen Karriere, Personal, Jobchancen. Die Generation 50+ liegt mir dabei besonders am Herzen.

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