Liebe im Büro: Wo Führungskräfte Grenzen setzen sollten
Liebe im Job kann kompliziert sein, aber mit den richtigen Tipps meistert Ihr die Situation! In diesem Artikel erfährst Du, wie Du offene Kommunikation förderst, klare Regeln aufstellst und Konflikte managst.
Die Funken zwischen deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sprühen. Auch wenn Dating-Plattformen inzwischen den Arbeitsplatz überholt haben: Jede fünfte Beziehung beginnt bei der Arbeit. Bei so viel Zeit, die man im Job verbringt, ist das kaum überraschend. Als Führungskraft wirst Du früher oder später mit dem Thema Liebe im Büro konfrontiert. Aber wie gehst Du damit um?
Natürlich sollte die Arbeit im Büro oder in der Werkshalle im Vordergrund stehen. Aber Menschen sind soziale Wesen, und da sprühen eben manchmal die Funken. Vielleicht warst Du selbst schon betroffen. Besonders in Beziehungen, die unterschiedliche Hierarchieebenen betreffen, kann es heikel werden. Wenn jemand mit dem Chef oder der Chefin anbändelt, könnte schnell der Verdacht aufkommen, dass es nur um persönliche Vorteile geht.
Gleichzeitig kann es für Dich als Führungskraft schwierig werden, wenn Du plötzlich zum Thema Nummer eins in der Kaffeeküche wirst. Auch Beziehungen innerhalb des Teams können Neid und Konflikte erzeugen. Liebe im Büro ist also ein komplexes Thema, das viel Fingerspitzengefühl erfordert.
Kannst Du die Liebe im Büro verbieten?
Nein, aus rechtlicher und menschlicher Sicht solltest Du Liebe am Arbeitsplatz nicht verbieten. Emotionen lassen sich nicht mit dem Kopf steuern. Wenn Mitarbeiter·innen sich nicht respektiert oder menschlich behandelt fühlen, kann das schnell zu Kündigungen führen. Gerade im Fachkräftemangel ist Menschlichkeit wichtig für die Bindung. Selbst wenn Dir die Romanzen auf die Nerven gehen, musst Du sie akzeptieren. Dennoch solltest Du klare Grenzen setzen.
Wo sollten die Grenzen der Liebe am Arbeitsplatz liegen?
Sex auf der Toilette, ein Streit im Kopierraum, Turteleien im Meeting: Wenn die Mitarbeiter ihre Beziehung am Arbeitsplatz zu offen ausleben, bringt das zahlreiche negative Konsequenzen mit sich. Mögliche Folgen sind:
sinkende Arbeitsleistung,
ein schlechtes Betriebsklima,
Konflikte im Team.
Als Führungskraft solltest Du die Beziehung akzeptieren, aber den Liebenden klare Regeln geben.
Wie gehst Du mit den Betroffenen um?
Sprich am besten sofort mit dem Paar, wenn Du von der Beziehung erfährst. Oft kommen sie von selbst, um es Dir mitzuteilen. Zeige Verständnis und frage nach ihren Wünschen für das weitere Vorgehen. Ist der Abstand zwischen den Arbeitsplätzen groß, ist die Situation meist weniger problematisch. Wünscht das Paar, weiterhin zusammenzuarbeiten, toleriere das vorerst. Gib ihnen die Chance, zu zeigen, dass sie professionell bleiben können. Falls Probleme auftreten und die Arbeitsqualität leidet:
führe ein Sechs-Augen-Gespräch mit dem Paar.
sprich die Verhaltensänderungen an.
zeige Verständnis für ihre Emotionen, aber weise auf den professionellen Umgang hin.
erarbeitet gemeinsam Verhaltensregeln, zu denen sie sich verpflichten.
gib ihnen die Gelegenheit, die Einhaltung der Regeln zu beweisen.
ziehe Konsequenzen, wenn das nicht klappt.
Schlage vor, einen der beiden intern zu versetzen, um die Situation zu entschärfen. Achte darauf, keine willkürlichen Entscheidungen zu treffen, und berücksichtige die Interessen aller Beteiligten. Greife erst dann hart durch, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt.
Was, wenn Du selbst verliebt bist?
Wenn Du Dich in jemanden verliebst, der auf einer anderen Hierarchieebene steht, musst Du vorsichtig sein. Wenn Du Dich wie ein verliebter Teenager verhältst, verlierst Du schnell Deine Professionalität und möglicherweise den Respekt Deiner Mitarbeiter. Es kann sinnvoll sein, die Beziehung zunächst geheim zu halten. Achte darauf, dass keine Gerüchte aufkommen.
Wenn eine Diskretion nicht mehr möglich ist, ziehe in Betracht, Dich intern versetzen zu lassen. So kann der Verdacht vermieden werden, dass der hierarchisch niedrigere Partner von der Beziehung profitiert. Vermeide möglichst ein direktes Vorgesetzten-Mitarbeiter·innen-Verhältnis oder kläre Missverständnisse im Team. Eine Garantie, dass die Beziehung nicht zu Gerüchten oder Konflikten führt, gibt es nicht. Daher musst Du jeden Fall individuell bewerten und handeln.
Mal ehrlich: Warst Du auch schon verliebt am Arbeitsplatz?
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