Urlaub machen, ohne Urlaub zu nehmen! Wie junge Mitarbeiter mit "Quiet Vacation" jedes Unternehmen zur Weißglut bringen
Urlaub nehmen, ohne dass es jemand bemerkt? Das nennt man "Quiet Vacation" (zu Deutsch: stiller Urlaub). Laut einer Studie ist dieser Trend besonders bei Millennials verbreitet. Erfahre, welche Tricks sie dabei anwenden.
Dieser Trend erschüttert die Arbeitswelt: "Quiet Vacation". Aber im Gegensatz zu dem, was der Name vermuten lässt, handelt es sich dabei nicht um eine entspannende Auszeit, sondern um eine subtile Form des Betrugs am Arbeitsplatz. Was genau bedeutet "Quiet Vacation" und warum greifen so viele Mitarbeitende zu diesem Mittel?
🏖️ Was ist eine "Quiet Vacation" und wer beansprucht sie?
Eine "Quiet Vacation" beschreibt den Zustand, in dem Mitarbeitende offiziell als verfügbar gelten, in Wirklichkeit aber eine Auszeit nehmen. Sie bleiben online und tun so, als ob sie arbeiten würden, während sie tatsächlich nicht erreichbar sind und keine beruflichen Aufgaben erledigen.
Beliebt ist das laut einer Umfrage von The Harris Poll vor allem bei Millennials. Bei der Befragung von 1.170 erwerbstätigen US-Amerikaner·innen gaben fast vier von zehn Millennials an, dass sie sich schon einmal eine Auszeit von der Arbeit genommen haben, ohne ihre Arbeitgeber·innen darüber zu informieren. Im Vergleich dazu gaben dies nur 24 Prozent der Generation Z und der Generation X an.
🏝️ Warum tun Mitarbeitende das?
Der "Out of Office Culture Report" von Harris Pollzeigt einige der Gründe auf:
Druck, immer verfügbar zu sein: Laut des Reports checken 86% der Mitarbeitenden E-Mails von ihrem Chef, selbst während des Urlaubs. Dies verhindert die notwendige Erholung und verlängert den Stress.
Hohe Arbeitsbelastung: Manche sehen keine andere Möglichkeit, mit der Arbeitsbelastung umzugehen, als heimlich eine Pause einzulegen. 76% der Arbeitnehmenden wünschen sich, dass ihre Arbeitgeber den Wert von regelmäßigen Pausen und Urlaubstagen mehr betonen.
Angst vor negativen Konsequenzen: Der aktuelle Report zeigt auch, dass viele Mitarbeitende sich nicht trauen, ihren Urlaub voll auszuschöpfen. Angst und Schuldgefühle gaben gleich 49% der Mitarbeitenden an zu haben, wenn sie Urlaub beantragen. 47% fühlen sich sogar schuldig, wenn sie tatsächlich Urlaub nehmen.
✈️ Wie funktioniert eine Quiet Vacation?
Eine Quiet Vacation funktioniert durch verschiedene Methoden. Mitarbeitende nutzen technische Tricks wie das Bewegen der Maus oder das Einplanen von E-Mails außerhalb der Arbeitszeiten, um ihre Anwesenheit vorzutäuschen. Zudem verbergen sie ihre Abwesenheit, indem sie sich nicht offiziell abmelden und es so aussehen lassen, als ob sie arbeiten, während sie in Wirklichkeit frei haben.
🤨 Die Konsequenzen
Quiet Vacation mag kurzfristig Erleichterung verschaffen, bringt aber langfristig Probleme mit sich:
Vertrauensverlust: Wenn solche Praktiken auffliegen, können sie das Vertrauen der Vorgesetzten und Kollegen nachhaltig beschädigen.
Erhöhte Stresslevel: Da Mitarbeitende ständig den Schein wahren müssen, führt dies zu erhöhtem Stress und einer geringeren Erholung.
Ineffizienz: Langfristig kann diese Taktik die Produktivität und das Arbeitsklima negativ beeinflussen.
👩💼 Wie es eigentlich laufen müsste
Statt auf eine „Quiet Vacation“ zurückzugreifen, sollten Unternehmen und Mitarbeitende gemeinsam nach besseren Lösungen suchen. Eine offene Kommunikation ist entscheidend. Mitarbeitende sollten ihre Bedürfnisse klar artikulieren, während Unternehmen flexible Lösungen anbieten sollten, um auf individuelle Anforderungen einzugehen.
Ebenso wichtig ist die Förderung einer gesunden Arbeitskultur. Unternehmen sollten eine Umgebung schaffen, die echte Erholung und die Nutzung von Urlaubstagen unterstützt und aktiv dazu ermutigen.
Führungskräfte spielen dabei eine Schlüsselrolle. Sie sollten ihre Teams dazu anregen, Pausen zu machen und Urlaub zu nehmen, ohne negative Folgen zu befürchten. So kann langfristig eine gesündere und produktivere Arbeitsumgebung geschaffen werden.
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