Wer nachhaltig investiert, wird langfristig gewinnen
Nachhaltigkeit ist heute nicht nur ein Thema mit hoher Relevanz für Unternehmen, sondern auch ein unverzichtbarer Bestandteil ihrer strategischen Ausrichtung.
Die Nachhaltigkeitstransformation in deutschen Unternehmen ist nicht mehr aufzuhalten – allerdings ist es kein geradliniger und reibungsloser Prozess. Um ihn richtig zu steuern, lohnt beispielsweise ein Blick in die Nachhaltigkeitsberichte von Öko-Pionieren wie Neumarkter Lammsbräu, VAUDE oder der memo AG, die das Prinzip der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie und Soziales) um eine vierte Dimension – die Qualität – erweitert hat. Umwelt- und Qualitätsziele stehen gleichrangig neben betriebswirtschaftlichen und sozialen Zielen. Qualität ist ein wichtiger Bestandteil des Nachhaltigkeitsmanagementsystems und bedeutet für das Unternehmen auch, bei seinen Prozessen und Maßnahmen die jeweils höchstmöglichen Standards anzulegen.
Die praktische Umsetzung der Unternehmensphilosophie wird durch ein integriertes Nachhaltigkeitsmanagementsystem gewährleistet. „Wir setzen das Thema ganzheitlich im Unternehmen um. Gerade deshalb ist eine sorgfältige Planung und Abwägung von Investitionen und Maßnahmen essentiell. Nachhaltige Zieldefinitionen erfordern meist einen höheren Einsatz personeller und finanzieller Ressourcen, die wir sorgfältig planen. So stehen wir immer wieder vor der großen Herausforderung, geeignete und machbare Lösungen für die praktische Umsetzung unserer Unternehmensstrategie zu finden“, schreibt die Geschäftsführung im Vorwort des Nachhaltigkeitsberichts.
Viele Unternehmen sind heute allerdings noch nicht dort, wo sie aufgrund ihrer Zielsetzungen sein sollten. Die exklusive Studie und Befragung von Topmanagern zum Thema Nachhaltigkeit und Führung in deutschen Unternehmen Sustainability & Leadership 2020/2021 von Odgers Berndtson beschäftigt sich mit der Frage, was Nachhaltigkeit für die größten deutschen Unternehmen, ihre organisatorischen Strukturen, ihre Wirtschaftlichkeit und ihre Führungskräfte bedeutet. Welche Herausforderungen gilt es zu bewältigen, und wie kann dies gelingen?
Geschäftsführer und Vorstände messen dem Thema Nachhaltigkeit persönlich eine hohe bis sehr hohe Bedeutung bei.
Auch in ihren Organisationen hat sich Nachhaltigkeit durchgesetzt und in konkreten Maßnahmen niedergeschlagen: 75 % der Befragten geben an, dass Nachhaltigkeit bereits im Unternehmenszweck und Leitbild (Purpose) ihres Unternehmens fest verankert ist
Greenwashing gilt heute als zu vermeidender Imageschaden.
Konkrete Nachhaltigkeitsziele werden gesteckt, und umfangreiche Aktivitäten und Maßnahmen (orientiert an ESG-Pfeilern) werden umgesetzt.
Für 75 % der Befragten sind es die Erwartungen und Präferenzen ihrer Kunden, die ihre Investitionen in Nachhaltigkeit antreiben - weit vor der langfristigen Leistungsfähigkeit und Qualität der Produkte (47,9 %) und dem Unternehmensimage (33,3 %).
Kundenvorlieben haben Vorrang vor dem Kapitalmarkt (die Anforderungen von Investoren und Kapitalmarkt hinsichtlich Nachhaltigkeit sind gestiegen).
Die fortschreitende Digitalisierung wurde nur mit 8,3 % angeführt.
Mehr als 77 % der Unternehmen etablierten Indikatoren und Prozesse etabliert, um Nachhaltigkeit messen zu können. Jedoch bestätigen 55,3 % der Befragten, dass diese Ziele auch konsequent im strategischen und operativen Geschäft umgesetzt würden.
Nur 23,9 % der befragten Unternehmen nutzt die variable Vergütung als Incentive für nachhaltiges Handeln. Dies zu implementieren, ist bei Großunternehmen und Nachhaltigkeitspionieren teils überflüssig, da sie Nachhaltigkeit bereits in ihrer Unternehmensstrategie verankert haben.
Die Nachhaltigkeitsziele auch messbar zu machen ist für 71,7 % der befragten Top Executives Teil ihrer Unternehmensstrategie.
Sonstige wichtige Faktoren für die Umsetzung von Nachhaltigkeit: Vorbildfunktion des Managements und die Verpflichtung zur Einhaltung der Ziele.
Fast 50 % der Geschäftsführer und Vorstände achten bereits bei der Einstellung oder Beförderung ihrer Führungskräfte auf ein nachhaltiges Profil. Ein Drittel sieht bei der Zielerreichung der nachhaltigen Ziele vor allem den CSO in der Pflicht.
Herausforderungen und Risiken bestehen vor allem in der Übersetzung der Visionen in konkrete Investitionsmaßnahmen – und in der praktischen Umsetzung der Maßnahmen
Nachhaltigkeitsthemen sollten quer durch alle Funktionen und Ebenen gehen. Für die Transformation braucht es die richtigen Menschen und Unternehmensstrukturen.