Vorsicht beim Arbeitsvertrag: Diese Dinge solltest Du prüfen, bevor Du unterschreibst!
Wenn Du Wettbewerbsverbote im Arbeitsvertrag missachtest, kann es teuer für Dich werden. Aber wusstest Du, dass sie auch bedeuten können, das Dein Arbeitgeber Dir Geld schuldet?
Du hast den Bewerbungsprozess erfolgreich gemeistert. Nur noch ein Schritt fehlt, bis Du Deinen neuen Job starten kannst: der Arbeitsvertrag. Er regelt Deine Rechte und Pflichten in Deinem Arbeitsalltag und gegenüber Deinem/Deiner Arbeitgeber·in. Je nach der Art Deiner Anstellung kann der Arbeitsvertrag sehr lang sein. Und das Juristendeutsch macht es oft schwer, alles zu verstehen.
Doch es lohnt sich, den Vertrag nicht nur zu überfliegen, sagt Christian Klages. In unserer neuen Podcastfolge von Work Exposed erklärt der Arbeitsrechtsanwalt, Autor, Podcaster und Influencer, was einen guten Arbeitsvertrag ausmacht, was Du beachten solltest, bevor Du den Arbeitsvertrag unterschreibst, und welche Klauseln für die Katz sind.
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✅ Arbeitsvertrag-Basics: Das musst Du unbedingt checken
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Christian empfiehlt Dir deshalb, diese Bedingungen ausführlich zu prüfen:
🎯 Tätigkeitsbeschreibung: Ist Deine Tätigkeit klar und konkret formuliert? Je genauer sie ist, desto schwieriger wird es für den/die Arbeitgeber·in, dir Aufgaben zuzuweisen, die ursprünglich nicht Teil der Stelle waren.
💰 Gehalt: Stimmt der Betrag mit dem überein, was Du im Gespräch ausgehandelt hast?
✍️ Unterschrift des Arbeitgebers: Hat Dein·e Arbeitgeber·in unterschrieben? Ein nicht unterschriebener Vertrag ist rechtlich nicht bindend.
🤫 Geheimhaltungsklausel: Lies sie sorgfältig und gehe diskret mit Betriebsgeheimnissen um. Verstößt Du gegen die Regeln, kann das zu einer Vertragsstrafe führen.
💡 Good to know: Vertragsstrafen und Wettbewerbsverbotsklauseln sind in vielen Fällen unwirksam. Warum und wann sie wirksam werden, erfährst Du im Podcast.
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👍👎 Woran erkennst Du einen guten Arbeitsvertrag?
Arbeitsverträge von Unternehmen sind in den meisten Fällen standardisiert – und in der Regel auch wohlwollend, sagt Christian. Das heißt, der Vertrag wurde irgendwann mal von Jurist·innen erstellt und einfach wieder aus der Schublade gezogen. Dennoch solltest Du Dich vergewissern, ob alles seine Richtigkeit hat. So erkennst Du einen guten Arbeitsvertrag:
Gründlich Lesen: Einen Vertrag zu lesen macht keinen Spaß. Dennoch empfiehlt Dir unser Experte, ihn von vorn bis hinten durchzulesen und Dir aufzuschreiben, wenn etwas für Dich unklar ist.
Auf Dein Bauchgefühl hören: Wenn Dir beim Lesen etwas seltsam vorkommt oder Du es nicht verstehst, solltest Du auf das Gefühl hören und Deine Fragen klären.
Verständlichkeit und Länge: Je kürzer der Arbeitsvertrag ist, desto besser, so Christians Einschätzung:
Dieses ewige Geschwafel in Arbeitsverträgen finde ich unnötig und oft hinderlich. Die Arbeitgeber versuchen ganz oft, sich da dreifach abzusichern, indem sie Vertragsstrafen einbauen, die dann sowieso oft nicht haltbar sind. Deshalb finde ich: Je kürzer, desto besser – und desto verständlicher.Christian Klages, Anwalt für Arbeitsrecht
💸 Wettbewerbsverbot: Kein Grund zur Sorge – im Gegenteil
Unser Experte Christian erklärt im Podcast auch, was es eigentlich mit dem Wettbewerbsverbot auf sich hat. Denn eine solche Klausel im Vertrag wirkt natürlich ganz schön abschreckend. Doch was viele nicht wissen: In den meisten Fällen ist sie rechtlich nur haltbar, wenn innerhalb der Klausel auch Details über die Dauer und eine Ausgleichszahlung an den/die Arbeitnehmer·in festgelegt sind. Jurist·innen sprechen von einer Karenzentschädigung. Wenn Du genau wissen willst, was es damit auf sich hat, hör unbedingt in den Podcast rein:
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🤝 Pacta sunt servanda – ein alter lateinischer Grundsatz
Im übertragenen Sinne heißt das: Wenn Verträge einmal geschlossen sind, ist da nichts mehr dran zu rütteln. Wenn Du im Nachhinein etwas ändern möchtest, geht das nur einvernehmlich. Das gilt übrigens für beide Seiten: für Arbeitgeber·innen und Arbeitnehmer·innen. Wenn du Änderungen wünschst, solltest Du also das Gespräch mit Deinen Vorgesetzten suchen.
🔍 Work Exposed: Unsere Mission für Deine Karriere
In unserer neuen Podcastfolge bekommst Du noch mehr praktische Tipps, um in Deinem Arbeitsvertrag nicht in Fallstricke zu geraten. Du erfährst, ob Dein Arbeitgeber Deine Produktivität im Homeoffice überprüfen darf, Dich im Urlaub kontaktieren kann und vieles mehr.
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Im neuen XING-Video-Podcast Work Exposed klären Frederike Höhn und Lucas Baur Fragen rund um den Berufs- und Karriereanfang. Einmal im Monat sprechen die zwei mit Expert·innen und Betroffenen. Und zwar besonders gern über unbequeme, vergessene oder Tabu-Themen aus der Arbeitswelt. Denn sind wir mal ehrlich: Selbstzweifel und Überforderung beim Jobeinstieg sind voll normal. Es spricht nur keiner drüber. Und genau das ändern wir mit diesem Podcast!
Für weniger Bullshit und mehr Realtalk im Job-Leben!
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