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Logistikmarkt: Es braucht nachhaltige Vernetzungskonzepte bis in den letzten Winkel

Die globalen Lieferkettenprobleme haben in der Corona-Pandemie den Logistiksektor besonders in den Fokus gerückt, und europäische Distributionszentren und Warenlager haben an Attraktivität gewonnen. Die europäischen Logistikmärkte erreichen derzeit Bestmarken.

Aus Investment- und Nutzersicht sind die Wachstumsaussichten auch weiterhin positiv – gestützt durch den florierenden Onlinehandel und eine angestiegene Nachfrage durch Last-Mile-Anforderungen. Die britische Spritkrise ist allerdings auch ein Beispiel dafür, dass die Transport-, Verkehrs- und Logistikmärkte nicht nur stark personengebunden und vernetzt sind, sondern auch besonders anfällig für externe Schocks (Catella Research, September 2021). Auch die Zukunft in der Branche wird vernetzt und skalierbar sein. Lieferketten werden aufgrund intelligenter Fahrzeug-, Verkehrs- und Transporttechnologien vollständig miteinander kommunizieren.

Damit verbunden ist die ganzheitliche Umgestaltung von Logistikstrategien, -abläufen und -strukturen, um Logistikprozesse ökologischer und ressourceneffizienter gestalten zu können. Unternehmen müssen heute nicht nur vorangehen, sondern „vorausfahren“, um den Anschluss nicht zu verlieren. Dazu braucht es Vernetzungskonzepte bis in den letzten Winkel, denn alternative Antriebe nehmen in der Automobil- und Transportbranche immer mehr an Fahrt auf. E-Mobilität ist ein wesentlicher Bestandteil nachhaltiger Wertschöpfungsketten von Unternehmen. Die Entwicklung hängt auch mit dem veränderten Konsumverhalten und gestiegenen Kundenanforderungen in Zeiten von E-Commerce, Online- und Mobile-Shopping zusammen. Damit verbunden ist das Entstehen neuer logistischer Knotenpunkte am Rand der Ballungszentren sowie der „same day delivery“-Anspruch. Als Folge dieser Entwicklung nehmen die ökologische Belastung der Umwelt und die gesundheitliche Belastung der Bewohner vor allem in Ballungsgebieten und Innenstädten stetig zu.

Gewerbe- und Privatkunden der memo AG, einem Versandhandel für nachhaltige Alltagsprodukte im Büro und für zu Hause, setzen deshalb auf der letzten Meile – dem letzten Wegstück beim Transport der Ware zur Haustür des Kunden – auf Elektro-Lastenräder. Durch das Laden mit 100 % Ökostrom fahren diese komplett emissionsfrei, Abgase und Lärmbelastung werden drastisch reduziert, und die Zustellung erfolgt häufig auch schneller als mit dem Paketzustellfahrzeug.

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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